Die numismatische Sammlung der Moritzburg entwickelte sich mit der Gründung des Museums seit 1885. Den Grundstock bilden neben Ankäufen vor allem die 1910 und 1923 erfolgten Stiftungen von Amtsgerichtsrat Buchholz und Kaufmann Heynemann. Im Jahr 1950 wurde programmatisch das "Landesmünzkabinett Sachsen-Anhalt" mit ministeriellem Erlass begründet, dem damals auch die Pflege der einheimischen Münzschätze und die wissenschaftliche Beratung für die Museen des Landes übertragen wurde. Heute genießt das Landesmünzkabinett vor allem wegen des Engagements für die moderne und zeitgenössische Medaillenkunst eine überregionale Ausstrahlung. Das Kabinett verfügt über einen Bestand von 35.000 Münzen und Medaillen. Schwerpunkte bilden die mittelalterlichen und die neuzeitlichen Prägungen der mitteldeutschen Länder, die moderne deutsche Medaillenkunst und das Papiergeld des 20. Jahrhunderts. Die Universalsammlung umfasst Objekte von der Antike bis in die Gegenwart aus allen Kontinenten und Kulturen.Für die mansfeldische und anhaltische Münzgeschichte (einschließlich der Sammlung Banse, eines umfangreichen Depositums der Stadt Bernburg) verfügt das Kabinett über die umfänglichsten Spezialsammlungen. Größere Reihen der Gepräge Magdeburgs, Brandenburgs, Brauschweigs und Sachsens bieten genauso wie die einzelnen Beispiele fast aller deutscher Münzstände einen guten Überblick über die deutsche Münz- und Geldgeschichte. Mehrere bedeutende Münzfunde des Mittelalters und der Neuzeit aus der Region gehören ebenfalls zum Bestand.Die Sammlung moderner deutscher Kunstmedaillen wurde seit den 1950er Jahren systematisch aufgebaut. Dieser über 2.000 Arbeiten umfassende Bestand hat heute den Rang einer Spezialsammlung, der eine nationale Bedeutung zugemessen wurde. Das Sammlungskonzept betrachtet die Medaille als Sonderform der Reliefplastik, als Teil der Bildhauerkunst und folgt vorwiegend kunsthistorischen Gesichtspunkten. Von vielen bedeutenden Bildhauern wie z.B. Ludwig Gies, Gustav Weidanz, Gerhard Lichtenfeld oder Fritz König sind wichtige Arbeiten im Bestand vertreten. Inspiriert wurde diese Sammlung u.a. von der Bildhauerausbildung an der Burg Giebichenstein, wo seit 80 Jahren die Möglichkeiten des plastischen Reliefs anhand der Medaillenkunst gelehrt werden. Die Kontinuität in der halleschen Medaillenschule ist ein besonderes Phänomen in der modernen Medaillenkunst. Die Sammlung baut auf die reizvollen Belege der Renaissance-, Barock-, klassizistischen- und historistischen Medaillenkunst auf.Die etwa 60.000 Scheine umfassende Papiergeldsammlung konzentriert sich auf die deutsche Inflation der Jahre nach dem ersten Weltkrieg. Dieser Bestand wird derzeit numismatisch und kunsthistorisch vor allem hinsichtlich der gebrauchsgrafischen Bedeutung erschlossen.
Language:German
Digital Format:HTML, JPEG/JFIF
Digital Type:Text, Still image, Distributed collection
Subject:Culture
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Culture > Cultural policy and planning
Culture > History
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Culture > History > Numismatics
Politics, law and economics
Politics, law and economics > Politics and government
Politics, law and economics > Finance and trade
Modern and contemporary
Modern and contemporary > 19th century
Modern and contemporary > 19th century > Kaiserreich
Modern and contemporary > 20th century
Middle European
Spatial Coverage: Famous People:Ludwig Gies, Gustav Weidanz, Gerhard Lichtenfeld, Fritz König
Relationships:Relation type | Target identifier |
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1885
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